Mackenberg 2010

19 Jahre Pflegearbeiten auf dem Mackenberg

Der Berg ruft, der Mackenberg. Nein, dies wird kein Reisebericht einer Kletterpartie in den Bergen. Nachfolgend möchte ich vielmehr über die diesjährigen Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Mackenberg berichten.
Der erste Blick galt hierbei stets den Geräten die eingesetzt werden müssen. Ein neuer Balkenmäher der im Oktober erstmals zum Schneiden eingesetzt wurde, sollte nicht ohne Wartung in die Schlacht geschickt werden.

Neben der Kontrolle der Ölstände und des Reifendrucks mussten noch verschiedene bewegliche Elemente des Messerbalkens abgeschmiert werden. Ein intakter Luftfiltereinsatz verhindert das Eindringen von Staub und sonstigen Fremdstoffen in den Vergaser. Besonders die Samenstände des Wasserdostes werden zu Hunderten von dem Luftfilter angesaugt und verstopfen schnell den Luftweg. Aber auch der Luftweg der Motorkühlung wird im Schneidbetrieb oft mit organischen Schwebstoffen verstopft.

Um diese zu beseitigen muss im Nachlauf der Schneidearbeiten die Motorverkleidung demontiert werden und der Motorbereich sowie der Luftfilter mit Druckluft gereinigt werden. Die regelmäßige Durchführung der Wartungsarbeiten hat hierbei eine hohe Systemrelevanz.

Das nachfolgende Bild gibt eine Übersicht über die Verstopfung des Luftweges nach Betrieb.

Da unsere Motorsensen mit einem Zweitaktmotor ausgerüstet sind braucht hier nur ein Benzin-Ölgemisch betankt werden. Die Kontrolle der Ölstände entfällt bei den Sensen. Der Luftfilter wird bei diesen Geräten natürlich auch mit Schwebstoffen verunreinigt und muss nach Betrieb gereinigt werden. Einmal im Jahr benötigt das Messergetriebe hierbei eine neue Ladung Schmierfett. Zündkerzen und Luftfiltereinsatz werden nach Bedarf gewechselt. Im Allgemeinen sind unsere Motorsensen wartungsarm.

Definieren, Zählen, Kartieren, auch im Jahr 2010 führte der VNU neben den Kartierungsaufgaben zum 19ten mal wieder die Pflegearbeiten auf dem Mackenberg durch. Hierbei galt es den Gras- und Gestrüpp Aufwuchs zu beseitigen der den Kalkboden mit Stickstoff belastet. Der Mackenberg zählt trotz seiner geringen Größe, im Vergleich zu anderen Gebieten, zu den wertvollsten Naturschutzgebieten im Kreis Warendorf. Die Größe des gesamten Gebietes wird auf ca. 6,5 ha benannt, wobei wir innerhalb des NSG gleichzeitig den höchsten Punkt des Kreises Warendorf mit 171 M. über NN vorfinden.

Der Grasbewuchs auf dem Mackenberg war dieses Jahr sehr unterschiedlich. An sonnigen Hanglagen fand sich eine durchschnittliche Wuchshöhe von nur 20 cm, während am Fuß dieser Lagen die Brennnesseln und der Wasserdost bis 140 cm hoch wurden. Dieser Vegetationsstreifen ist teils bis zu 6 M breit und erstreckt sich dabei entlang aller Senken im Übergang zum Waldsaum. Gründe hierfür sind sicher der natürliche Regenwasserverlauf mit dem Gefälle und der damit verbundene Eintrag von Mineralstoffen und Stickstoff.

Viele Senken an den offenen Waldrändern sind Ausgangspunkt für die Waldreben die sich vereinzelt oder massenhaft wie ein Teppich den Wald hocharbeiten. In dem Baumbestand des NSG ist eine Population mit der Waldrebe sicher zu tolerieren, allerdings nicht auf der Grasfläche, denn es sind die Orchideen die vom Aussterben bedroht sind und deren Lebensraum erhalten werden muss. Entsprechend diesem Schutzziel wird durch die jährlichen Pflegearbeiten eine Bewaldung der Freiflächen verhindert. Erst durch diese gezielten Eingriffe wird es den Orchideen ermöglicht im NSG Mackenberg einen Fortbestand zu finden.

Diese pragmatische Darstellung mag zwar den Befürwortern eines Naturwaldes , in den der Mensch nicht eingreifen soll , zuwider sein jedoch würde eben dieses Nichteingreifen auf Dauer gesehen zu einer Bewaldung aller Freiflächen führen und somit ein Aussterben der bedrohten Orchideen Arten zur Folge haben. Bei der jährlichen Zählung auf dem Machkenberg entsteht nicht nur ein Bild der Verbreitung der geschützten Orchideen sondern zusätzlich auch Bilder einer Entwicklung im NSG.

Die Kombination von Waldrebe, rankender Brombeere und hohen Brennnesseln in einigen Bereichen führte bei den eingesetzten Kräften ebenso wie bei den Geräten zu einer außerordentlich hohen Arbeitsbelastung.

Nicht nur das Schneiden dieser Vegetationsbereiche war sehr schwierig. Im Zweiten Arbeitsschritt musste der Aufwuchs noch zusammengeharkt und abgefahren werden.

Die „BUND – Jugendgruppe“ aus Neubeckum hat auch in diesem Jahr mit vielen Helfern wieder wertvolle Arbeit geleistet. Ohne diese Hilfe wäre wohl der eine oder andere Samstag zusätzlich für den VNU fällig gewesen. Die Fläche 11 im oberen Teil des NSG wurde Jahr für Jahr immer kleiner da sich dort von allen Seiten der Weißdorn und die Schlehe in die Freifläche vorgearbeitet haben. Seit Beginn unserer Aufzeichnungen wurde dort noch nie der Wald saum bereinigt. Diese Arbeit haben wir am 20.11.2010 zusammen mit der Jugendgruppe von Frau Hoppe erfolgreich durchgeführt. Es wurde an diesem Tag die so wichtige sonnige Hanglage wieder hergestellt und der Waldsaum um ca. 6 M bereinigt. Im ersten Arbeitsschritt wurden die Sträucher auf den Stock gesetzt. Im weiteren Verlauf der Arbeiten wurden die Äste jeweils auf ca. 3 M. Länge eingekürzt und zum Sammelplatz an den Weg getragen und aufgeschichtet.

Die Versorgung zum Mittagessen wurde an den Arbeitseinsätzen von Frau Deppe vorzüglich sichergestellt.

Nach Abschluss der Arbeiten übernimmt der Kreisbauhof die Abfuhr des Schnittgutes.
Das Strauchwerk wird gehäckselt und einer Weiterverwertung zugeführt.

Allen Helfern dieser Mission ein herzliches Dankeschön. (Werner Diederichs)

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