Leberblümchen

Leberblümchen

Leberblümchen (Foto: U. Jörgens)

Pflanze des Jahres 2013: Das Leberblümchen

Wenn wir im Frühjahr unserebotanischen Mittwochswanderungen beginnen, treffen wir neben den Märzenbechern auch schon das Leberblümchen an. Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken es, seine wunderschönen, himmelblauen Blüten zu entfalten.

Seine Blühzeit im oft noch frostigen Frühjahr hat ihm auch den Namen „Vorwitzerchen“ eingebracht. Seine botanische Bezeichnung lautet: Hepatica nobilis.
Die Bezeichnung „Hepatica“ ist von dem griechischen „hepar“= Leber abgeleitet. Die alten Heilkundigen meinten aus der dreilappigen Form der Laubblätter eine Ähnlichkeit mit der menschlichen Leber festzustellen und erblickten darin den Hinweis, diese Pflanze als Heilmittel gegen Leberleiden einzusetzen. In der volkstümlichen Heilkunde sowie in der Homöopathie findet es auch heute noch eine entsprechende Anwendung, wohingegen die Schulmedizin eine therapeutische Wirkung für die Leber nicht feststellen kann. Außerdem ist das Leberblümchen eine nach der Bundesartenschutzverordnung in Deutschland besonders geschützte Pflanzenart, die weder gepflückt noch ausgegraben werden darf. Sie stellt besondere Ansprüche an ihren Lebensraum und kommt vornehmlich in der Krautschicht alter Buchen- und Eichenwälder häufig gemeinsam mit anderen seltenen und gefährdeten Pflanzen vor. Der Boden muss kalk- und humusreich sein. Die Samen des Leberblümchens haben ein fettreiches Anhängsel (Elaiosom), was Ameisen besonders gut schmeckt. Sie verschleppen die Samen in ihren Bau und sorgen so für eine Verbreitung der schönen Pflanze.

Leberblümchen

Leberblümchen (Foto: U. Jörgens)

Botanisch gehört das Leberblümchen zur Familie der Hahnenfussgewächse.
Die zahlreichen, blühenden Stängel sind blattachselständig, behaart, aufrecht, meist rötlich mit bis zu drei kelchartigen Hochblättern dicht unter der Blüte. Die 6 bis 8 Blütenhüllblätter sind himmelblau, zuweilen auch rosa oder weiß. Bei Regen und des Nachts schließt sich die Blüte und wird nickend. Das Leberblümchen enthält keinen Nektar. Bestäubt wird es von pollenfressenden Insekten, vor allem Käfern, die auf der kopfigen Narbe landen. Die Staubblätter sind fast weiß mit rotem Konnektiv. Nach etwa einer Woche verwelkt das Leberblümchen und bildet längliche, behaarte Früchtchen (bot. Nüsschen).
Das Leberblümchen ist ausdauernd und wird 5 bis 15 cm hoch. Sein Wurzelstock ist kurz, faserig und dunkelbraun. Die zahlreichen Laubblätter sind grundständig, langgestielt, ledrig, oben grün, unten meist mehr oder weniger violett. Ihre Erscheinung ist am Grunde herzförmig, dreilappig mit bis zur Hälfte eingeschnittenen Blättern. Nach der Blüte erscheinen die frischen Laubblätter dicht und weißseidig behaart. Von der
Loki Schmidt Stiftung wurde das Leberblümchen im Oktober 2012 zur Pflanze des Jahres 2013 ausgewählt.

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