Heilpflanze des Jahres 2010
Schon in der Antike war der Efeu eine bemerkenswerte Pflanze. Sie war Osiris, Dionysos und Bacchus geweiht, den Göttern des guten und ausschweifenden Lebens. So findet man die Pflanze gelegentlich auch im Wappen von Wirtshäusern, womit sie ein Symbol der Geselligkeit, Heiterkeit und Freundschaft ist.
Ein Kranz von Efeuranken um den Kopf gewunden, sollte vor den Folgen eines übermäßigen Alkoholgenusses schützen.
Auch heute hat er als immergrüner Strauch noch große Symbolkraft. Auf Friedhöfen kündet er von immerwährendem Leben und Treue.
Als Heilpflanze wird Efeu schon in den Schriften des großen Arztes Hippokrates geführt. Nach ihm helfen seine Wurzeln, Blätter und Beeren innerlich und äußerlich gegen Milzleiden, Ohren- Kopf- und Zahnschmerzen. Auch galt er als probates Mittel gegen Hühneraugen.Auch in unserer Zeit schätzt man den Efeu noch als Heilpflanze. Man hat ihn vielfach untersucht und seine Wirkung bei Bronchialkatarrhen und chronisch- entzündlichen Bronchialerkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen. Die vielfachen volkstümlichen Anwendungsgebiete sind dagegen klinisch nicht belegt.
Man macht sich die wirksamen Saponine in den Blättern der Pflanze zu Nutze und verwendet Efeu als Tee oder in Hustentropfen und –säften.
Die Saponine machen weitere Anwendungen von Efeuextrakten in der Kosmetik für Shampoons und Waschemulsionen möglich.
Hier soll nicht verschwiegen werden, dass der Efeu giftig ist. Es kann zu Hautreizungen und Allergien kommen. Für Pferde soll er besonders giftig sein.
Botanisch ist der Efeu den Doldenblütlern zugeordnet und gehört zur Familie der Araliaceae. Die Pflanze ist ein 3 bis 15 m kriechendes Holzgewächs, das sich mit Haftwurzeln an Bäumen oder Mauern festhält. Der Stamm ist verzweigt, und die Blätter sind immergrün, ledrig, glänzend, gestielt, kahl und wechselständig.
Die grünlich-gelben Blüten stehen in halbkugeligen Dolden und sind recht unscheinbar.
Bis eine Efeupflanze zur Blüte kommt, vergehen 8 bis 10 Jahre. Die Blütezeit fällt in den September und Oktober. Für Bienen ist der Efeu im Herbst der wichtigste Pollenlieferant. Die blau- schwarzen, kugeligen Früchte reifen erst im folgenden Februar und März.
Der Efeu ist kein Schmarotzer. Bäume, die er besiedelt, dienen ihm nur als Stützgerüst.